Ich bin nicht süchtig. Ich könnte jederzeit aufhören.
Lass mich nur kurz dieses Kapitel zu Ende lesen.|Rezension| Zehn Bilder einer Liebe – Hannes Köhler
Ein Jahreshighlight!

“Sie hasste das Wort Familie. Familie war Zwang, war Blut und Genetik, war Schweigen, schlecht versteckte Abneigung. Aber das, dieser Mischmasch aus ihnen dreien, das war etwas, für das ihr ein besseres Wort fehlte, etwas, auf das sie das alte, verfluchte Wort vorsichtig setzen konnte, ohne dass es sich nach Ersticken anfühlte. Einzeln sein und doch etwas Gemeinsames. Aber weil man es wollte, nicht weil man musste.” (S.95)
|Rezension| Es geht mir gut – Jessica Anthony
„Es geht mir gut“ – Aber berührt hat es mich nicht.

„Während er sich seit dem College kaum verändert hatte, kam sich Kathleen wie eine sich innerlich und äußerlich ständig verändernde Landschaft vor.“ (S.78)
|Rezension| Für Polina – Takis Würger
Viele Klaviere, zwei Leben und eine ewige Liebe

„Wenn sie gewusst hätten, wie kostbar diese letzten Tage der Unschuld waren, hätten sie sie schon nicht mehr ganz so schwerelos genießen können. Sie lebten in jedem Atemzug, ohne den Versuch, das Vergangene zu begreifen, und ohne die Sorge vor der Unendlichkeit der Möglichkeiten, die das Leben für sie im Köcher hielt.“ (S.53)
|Rezension| Wie du mich ansiehst – Eva Lohmann
Von Sorgenfalten und Selbstzweifeln – Ein kluger Roman über das Älterwerden

„In der Mitte des Lebens hat man eben schon die Hälfte hinter sich, ist ein paarmal aus den Bahnen geworfen worden und hat sich wieder fangen müssen. Das Erlebte ist unterschiedlich, die Resultate ähnlich. Diese vom Beben des Lebens leicht erschüttert wirkenden Gesichter um die vierzig.“ (S.49)
|Rezension| In einem Zug – Daniel Glattauer
“In einem Zug” – Viel Fahrt aufgenommen, aber nirgends angekommen.

„Im dritten Jahr zogen wir zusammen. Im vierten Jahr zogen wir uns zurück, aber nicht gemeinsam, sondern jeder und jede für sich.“ (S.46)
|Rezension| Der Bademeister ohne Himmel – Petra Pellini
Außergewöhnlich schön!

„Im Grunde genommen hören wir einander so schlecht zu, dass man meinen könnte, wir hören weg. Nie sitzen wir zusammen, um zuzuhören. Wir reden einfach nur, damit die Dinge gesagt sind. Wir hängen dem anderen die schlechte Laune um. Wer hat noch nicht? Wer will noch mal? Das alles bringt nichts, weil wir uns nie erreichen und nie erreichen werden.“ (S.127)
|Rezension| Auf allen vieren – Miranda July
Krass!

„Wir würden unsere Sehnsüchte und unsere stille Wut unterdrücken, bis sie unmerklich in unsere Kinder hineinsickerte, und die würden das so an uns hassen, dass sie es selbst ganz anders machen wollten. So funktionieren die meisten Veränderungen, nicht innerhalb eines Lebens, sondern über Generationen hinweg.“ (S.274 f.)