Ich bin nicht süchtig. Ich könnte jederzeit aufhören.
Lass mich nur kurz dieses Kapitel zu Ende lesen.|Rezension| Blaues Wunder – Anne Freytag
Blaues Wasser, dunkle Abgründe – Anne Freytags bitterböses Kammerspiel auf einer Yacht

„Mein Mann trocknet sich ab, aber eigentlich ist er nur ein Mann. Einer, mit dem ich eine Tochter habe. Einer, mit dem ich ein Bett teile. Ein entfernter Bekannter, der mich so oft verletzt hat, dass ich ausgeblutet bin. Viele kleine Schnitte, die uns voneinander getrennt haben.“ (S.173)
|Rezension| Von hier aus weiter – Susann Pasztor
Ein feinfühliger Roman darüber wie es weitergeht, wenn es eigentlich nicht weitergeht

„Ich habe es bis heute nicht geschafft, um ihn zu trauern. Da ist nichts. Und hinter dem Nichts ist nur Wut.“ (S.119)
|Rezension| Das Leben fing im Sommer an – Christoph Kramer
Kein Sommermärchen, aber ein solider Sommerroman

„Ich wusste, dass da sehr viel Liebe drinsteckte, und zu viel Liebe gibt es nicht, hatte mein Opa mir kurz vor seinem Tod gesagt. Ich war damals vier gewesen, aber dieser Satz hatte sich wie meine schönste Narbe in meine Gedanken eingeschrieben.“ (S.63)
|Rezension| Zehn Bilder einer Liebe – Hannes Köhler
Ein Jahreshighlight!

“Sie hasste das Wort Familie. Familie war Zwang, war Blut und Genetik, war Schweigen, schlecht versteckte Abneigung. Aber das, dieser Mischmasch aus ihnen dreien, das war etwas, für das ihr ein besseres Wort fehlte, etwas, auf das sie das alte, verfluchte Wort vorsichtig setzen konnte, ohne dass es sich nach Ersticken anfühlte. Einzeln sein und doch etwas Gemeinsames. Aber weil man es wollte, nicht weil man musste.” (S.95)
|Rezension| Es geht mir gut – Jessica Anthony
„Es geht mir gut“ – Aber berührt hat es mich nicht.

„Während er sich seit dem College kaum verändert hatte, kam sich Kathleen wie eine sich innerlich und äußerlich ständig verändernde Landschaft vor.“ (S.78)
|Rezension| Für Polina – Takis Würger
Viele Klaviere, zwei Leben und eine ewige Liebe

„Wenn sie gewusst hätten, wie kostbar diese letzten Tage der Unschuld waren, hätten sie sie schon nicht mehr ganz so schwerelos genießen können. Sie lebten in jedem Atemzug, ohne den Versuch, das Vergangene zu begreifen, und ohne die Sorge vor der Unendlichkeit der Möglichkeiten, die das Leben für sie im Köcher hielt.“ (S.53)
|Rezension| Wie du mich ansiehst – Eva Lohmann
Von Sorgenfalten und Selbstzweifeln – Ein kluger Roman über das Älterwerden

„In der Mitte des Lebens hat man eben schon die Hälfte hinter sich, ist ein paarmal aus den Bahnen geworfen worden und hat sich wieder fangen müssen. Das Erlebte ist unterschiedlich, die Resultate ähnlich. Diese vom Beben des Lebens leicht erschüttert wirkenden Gesichter um die vierzig.“ (S.49)