Feiert den Welttag der Poesie
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Zum Welttag der Poesie wurde der 21. März erstmalig im Jahr 2000 von der UNESCO ausgerufen. Seither wird jedes Jahr an „die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinner(t)“. Der Gedenktag soll auch dazu beitragen, dem Bedeutungsverlust der Poesie entgegenzutreten. Im 19. Jahrhundert seien 20.000 Lyriksammlungen allein im deutschsprachigen Raum veröffentlicht worden – eine Zahl, die inzwischen utopisch erscheint. Mit dem Aktionstag soll gezeigt werden, dass die Poesie auch im Zeitalter der neuen Informationstechnologien einen wichtigen Platz im kulturellen und gesellschaftlichen Leben einnehmen kann.
Dank Viking und deren tolle Aktion #VikingWorldPoetryDay wurde ich auf diesen Welttag der Poesie überhaupt erst aufmerksam und da ich die Idee, die Poesie an einem besonderen Tag im Jahr zu würdigen, sehr schön finde, stand außer Frage, dass ich mich an dieser Aktion beteiligen werde. Hier könnt ihr die Hintergründe und Details zur Aktion nachlesen.
Zu moderner Lyrik habe ich bisher keinen richtigen Bezug, dafür zur klassischen umso mehr. Ob Goethe, Eichendorff, Fontane oder Rilke – jeder hat seine ganz eigene Sprache und zwischen all der modernen Literatur, die ich normalerweise konsumiere, tut es manchmal einfach gut die poetische, blumige Poesie vergangener Zeiten zu genießen. In Schulzeiten – als man gezwungen wurde komische Gedichte zu lesen, zu interpretieren und im schlimmsten Fall auch noch auswendig zu lernen, konnte ich mit Lyrik überhaupt nichts anfangen. Die einzige Poesie, die mir gefiel und ich mir merken konnte, war die im Poesie-Album. Ihr wisst schon “Rosen, Tulpen, Nelken,…” Später im Studium ging es weiter mit der “Lyrik auf Zwang” und die Freude daran blieb weiter aus. Aber dann. Dann kam das “Rilke-Projekt” – ein Musikprojekt bei dem Lyrik in Musik vertont wurde. Und ich war hin und weg.
Deshalb möchte ich euch heute mein liebstes Lieblingsgedicht vorstellen, das so schön ist, dass ich es mir auf meinen Körper tätowieren lassen würde, wenn ich generell auf Tätowierungen stehen würde (mag ich nur bei anderen). Und es stammt – Überraschung – aus der Feder von Rainer Maria Rilke.
Ich will leise Träume träumen
Und mit ihrem Glanz wie mit Ranken meine Stube schmücken zum Empfang
Ich will den Segen Deiner Hände auf meinen Händen und meinem Haar in meine Nacht mitnehmen
Ich will nicht zu den Menschen reden
Damit ich den Nachklang Deiner Worte
(der wie ein Schmelz über den meinen zittert und ihren Klang reich macht)
Nicht verschwende und ich will nach der Abendsonne in kein Licht mehr sehen
Um am Feuer Deiner Augen tausend leise Opfer zu entzünden…
Ich will aufgehen in Dir
Wie das Kindergebet im lauten jauchzenden Morgen
Wie die Rakete bei den einsamsten Sternen
Ich will Du sein
Lest ihr Lyrik? Habt ihr Empfehlungen für mich?