|Rezension| Das Licht und die Geräusche – Jan Schomburg
Ein kluger Roman über Freundschaft, Liebe und das Erwachsenwerden
„Das ist so die Art von Zufall, die zu wenig Sinn ergibt, um die Dinge irgendwie klarer zu machen, und aber gleichzeitig auch zu viel Sinn, als dass man es komplett ignorieren könnte.“ (S.162)
Worum geht´s?
Klar, eigentlich ist Boris mit Ana-Clara aus Portugal zusammen, aber seit er neu in die Klasse gekommen ist, hängen Johanna und er nur noch zusammen und reden über alles außer die Frage, warum sie sich noch nicht geküsst haben. Johanna versteht das nicht, und das nervt sie. Sie will aber auch verstehen, warum Marcel sich auf der Klassenfahrt nach Barcelona einen Mitschüler wie einen Knecht gehalten hat, warum Boris die ganze Zeit nur kichert, während ihn vier seltsame Typen auf der Tanzfläche eines Clubs zusammenschlagen wollen und warum er nach dieser Nacht am See plötzlich verschwunden ist. Gemeinsam mit Ana-Clara und Boris’ Eltern sucht Johanna in Island nach Boris und findet heraus, dass viele Dinge ihr Wesen verändern, je länger man sie betrachtet. Und dass Ana-Claras Augen doch nicht so ausdruckslos sind, wie sie immer gedacht hat.
Man folgt Johanna und ihrer unverstellt ehrlichen Sicht auf sich und ihre Umwelt voller Empathie und Zuneigung. Pointiert, mit zartem Witz und dem sicheren Gespür für die Leichtigkeit in schweren Themen erzählt Jan Schomburg von drei jungen Menschen und ihren Versuchen zu erkennen, wie das eigentlich überhaupt gehen soll: leben.
Cover und Titel
Mein Eindruck
Mein Fazit:
In seinem Debütroman “Das Licht und die Geräusche” erzählt Jan Schomburg angenehm unaufgeregten leisen Tönen und einer unverstellten Sprache von drei Freunden und ihrer Beziehung zueinander, von moralischen Dilemmata und scheinbar ausweglosen Situationen. Seine diferenzierten Charaktere und der dramaturgische Aufbau machen diesen Roman zu einem nachhaltig eindrucksvollen Leseerlebnis. Ganz klare Leseempfehlung!