Entzückendes Kinderbuch für größer werdende Eulen-Fans

Verlag: Oetinger
Illustrationen: Tanja Jacobs
Hardcover: 14,00 Euro
Erscheinungsdatum: 23.09.2019
Seiten: 32
Altersempfehlung: ab 3 Jahren
 

Inhalt

»Ich will zu den Sternen fliegen, weil sie mir so am Herzen liegen.« Die kleine Eule liebt das Gefunkel am Nachthimmel. Doch wie kommt sie zu den Sternen? Na klar, es ist Zeit zum Fliegen lernen! Sie übt und übt und fliegt schließlich, so hoch sie kann. Doch Papa holt sie bald zurück und Mama nimmt die kleine Eule in den Arm und erklärt, dass sie die Sterne nicht erreichen kann. Doch dann entdeckt die kleine Eule eine Sternschnuppe, die ihr doch ziemlich nahe kommt – und natürlich ganz viel Glück bringt.

Unser Eindruck

„Die kleine Eule“ von Tanja Jacobs und Susanne Weber ist seit Jahren ein Evergreen bei uns im Kinderzimmer. Beide Kinder lieben „Die Eule mit der Beule“ oder aktuell „Die kleine Eule feiert Weihnachten“. Mit „Die kleine Eule fliegt zu den Sternen“ gibt es nun erstmals eine Eulen-Geschichte für größere Kleinkinder, denn anders als die bisherigen Bände, ist dieser Band im A4 Format mit Papierseiten und umfangreicherem Text. Der Wiedererkennungswert bleibt für „Die kleine Eule“-Fans trotz des neuen Formats durch die Zeichnungen von Tanja Jacobs und den gewohnt einfachen Reimen von Susanne Weber erhalten.

Die Geschichte der kleinen Eule ist dieses Mal wesentlich komplexer als die bisherigen kurzen Geschichten. Es wird erzählt wie sie – motiviert davon, irgendwann zu den Sternen fliegen zu können – das Fliegen lernt und eines Abends dann tatsächlich weg ist, so dass ihr Papa sich auf die Suche nach ihr macht. Es ist eine schöne, kindgerechte Geschichte, die zum Träumen und Phantasieren einlädt und bei der vor allem kleine Sternen-Fans auf ihre Kosten kommen. 

Die Illustrationen sind dieses Mal – aufgrund der Geschichte – sehr dunkel. Der Text setzt sich aber immer gut vom Hintergrund ab und ist auch im schummrigen Licht gut lesbar. Wie schon in den anderen Büchern der kleinen Eule, konzentriert sich Tanja Jacobs bei ihren Zeichnungen auf das Wesentliche und ruft durch deren Verspieltheit sowohl bei unseren Kindern als auch bei den erwachsenen Vorlesern Entzückung hervor. Ich finde es schön, dass die Seiten nicht mit Details überladen sind, sondern stets die Eule und ihre jeweilige Handlung im Fokus steht. 

Würde man meine Kinder fragen, ob sie an diesem Buch etwas stört, würden sie das mit hoher Wahrscheinlichkeit verneinen. Fragt man mich, muss ich an dieser Stelle die holprigen Reime erwähnen, die mir vor allem ab der Mitte der Geschichte aufgefallen sind. Ich hatte den Eindruck, der Text müsse auf Teufel komm raus schnell fertig werden, denn hier hätte man mit Sicherheit elegantere Lösungen finden können, die Kinder nicht überfordern, aber Eltern auch nicht ein Augenrollen entlocken, wie bei „Umgeben von der Spatzenschar – sind sie dann auch recht schnell da.“

Etwas schade finde ich außerdem, dass die Geschichte nicht wie die bisherigen Eulen-Geschichten mit einem Kuss endet. Das hätte auch hier durchaus ins Konzept gepasst, aber aus irgendeinem Grund hat man dieses Mal darauf verzichtet.

Mein Fazit:

Für Kinder, die bereits die anderen „Die kleine Eule“-Bücher kennen und diesen vielleicht allmählich entwachsen sind, ist „Die kleine Eule fliegt zu den Sternen“ die perfekte Fortführung der Reihe. Das Buch eignet sich thematisch und mit seinem Umfang wunderbar zum Vorlesen als Gute-Nacht-Geschichte. Wer die anderen „Die kleine Eule“-Bände mochte, wird auch diese Geschichte mögen. „Neulinge“ könnten allerdings von den teilweise holprigen Reimen abgeschreckt werden. 

 
Vielen Dank an Oetinger für dieses Rezensionsexemplar.
 
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