|Rezension| Sonntags am Strand – Alexander Oetker
Die perfekte Wohlfühl-Lektüre für den Italien-Urlaub!
„Wenn seine Mama der Ätna war, dann war sein Papa Pompeji“ (S.30)
Inhalt
Bestsellerautor Alexander Oetker erzählt von der Magie der Liebe im sommerlichen Italien
Es ist der 15. August, Ferragosto, ganz Italien urlaubt, und der Strandabschnitt von Strandwärter Enzo ist so voll wie nie. Hingebungsvoll kocht er für seine Gäste Spaghetti Carbonara, und zwar erstmals nach dem Rezept seiner verstorbenen Frau. Er ist nicht der Einzige, der sich an diesem zauberhaften Sommertag für etwas Neues öffnet – unter seinen Augen vollzieht sich ein kleines Wunder: Vier ganz unterschiedliche Paare finden im Laufe der Stunden in seinem Bagno zusammen, sehen sich zum ersten Mal richtig an, oder erkennen, wie sehr sie sich selbst im Wege standen und finden die Liebe wieder.
Mein Eindruck
Auch wenn in der Überschrift dieses Beitrags steht, dass dieses Buch die perfekte Lektüre für den Italien-Urlaub ist, sollte das niemanden abhalten, “Sonntags am Strand” auch an einem anderen Ort zu lesen: Ob (wie ich) bei 20 Grad am Ostseestrand oder bei 15 Grad im heimischen Lesesessel – dieses Buch erwärmt in jedem Fall das Herz des Lesers und macht noch dazu Lust auf Urlaub. In Italien. Versteht sich.
Erzählt wird die Geschichte eines einzigen Tages: Ferragosto – ein Feiertag im August, in ganz Italien. Im Mittelpunkt steht Enzo, der Besitzer einen Strandabschnitts, eines sogenannten Bagno, der nicht nur Liegen und Schirme an seine Gäste vermietet, sondern sie auch mit Getränken und Mittagessen versorgt, sowie seine Stammgäste, die seit Jahren regelmäßig sonntags zu ihm an den Strand kommen. An diesem Sonntag kommen vier Paare bzw. solche, die es werden wollen, an Enzos Strandabschnitt zusammen. Unterteilt ist das Buch in Kapitel, die nach der Tageszeit benannt sind und in Unterkapitel, die mit der Person überschrieben sind, aus deren Sicht der Tag am Strand erzählt wird. Alle haben Probleme – manche scheinen klein, andere wiederum unüberwindbar. An diesem Sonntag ändert sich aber in allen Beziehungen etwas. Am besten hat mir die Perspektive von Giacopo gefallen. Der Teenager ist zusammen mit seinen kleinen Geschwistern und seinen sich immer zu angiftenden Eltern am Strand. Wie er das Verhalten seiner Eltern analysiert, ist einmalig und auf mehreren Ebenen spannend.
Der Schreibstil ist angenehm klar, leicht, liebevoll und klug. Die einzelnen Geschichten leben von der feinen Beobachtungsgabe des Autors. Es wirkt fasst so als würde er mit einem Glas kühlem Weißwein mit seinen Figuren am Strand sitzen. Beim Lesen spürt man die flirrende Hitze, man riecht das Meer, man schmeckt die Carbonara, die Enzo kocht und fühlt die wohltuende Erfrischung des eisgekühlten Glas Bier in der Hand. Kurzum: Dieses Buch macht gute Laune. Und Lust auf einen Italien-Urlaub!
Mein Fazit:
“Sonntags am Strand” ist wie ein perfekter Sonntag am Meer: Man bekommt, was man erwartet: Meeresrauschen, Sonne, Liebe, Glücksgefühle und dazu noch die ein oder andere Überraschung. Am Ende des Tages bzw. des Buches liegt man lächelnd im Bett und denkt sich “Hach, war das schön!”.