|Kinderliteratour| Die goldene Funkelblume – Benjamin Flouw
Retrocharme für Große, lehrreiche Unterhaltung für Kleine
Seiten: 44
Worum geht´s?
Die Goldene Funkelblume nimmt kleine Entdecker mit auf eine Expedition in die unbekannte Wildnis und zeigt ihnen die Wunder der Natur. Fuchs ist ein begeisterter Botaniker, der vor allem wilde Pflanzen liebt. Eines Abends liest er in einem seiner großen Bücher über eine goldene Wunderblume. Aber eine Zeichnung fehlt! Gepackt von seiner Neugier begibt sich Fuchs auf eine Reise durch Wälder, Wiesen und in die Berge, um diese geheimnisvolle und seltene Pflanze zu finden. Als er die goldene Wunderblume endlich entdeckt, steht er jedoch vor einer schwierigen Entscheidung… Mit dem Bilderbuch Die Goldene Funkelblume können sich kleine Entdecker ab 3 Jahren auf eine Expedition in die unbekannte Wildnis begeben und viel Wissenswertes über Bäume und Pflanzen erfahren. Der französische Illustrator Benjamin Flouw erzählt in seinem Buch von Entdeckerlust und dem Respekt vor der Natur, während seine liebevollen und reduzierten Illustrationen die Ruhe der unberührten Natur einfangen.
Unser Eindruck
Ich kann es gar nicht richtig begründen, aber beim ersten Blick auf das Cover von “Die goldene Funkelblume” musste ich an meine alten DDR-Kinderbücher denken. Der Stil des Illustrators Benjamin Flouw versprüht einen heimeligen, hippen Retro-Charme, der mir ausgesprochen gut gefällt. Dies ist wieder eines jener Kinderbücher, an dem Groß und Klein gefallen finden, weil die Illustrationen beide Altersgruppen gleichermaßen ansprechen. Die Grafiken sind einerseits für ein Kinderbuch ungewöhnlich abstrakt, andererseits auf das Wesentliche konzentriert, so dass Kinder ab drei Jahren mit dieser Art der Darstellung trotz der Abstraktion nicht überfordert sind.
Neben der wunderschönen Gestaltung ist es aber auch die originelle und lehrreiche Geschichte, die dieses Kinderbuch so besonders macht. Hier geht es nämlich zur Abwechslung mal nicht um Baustellenfahrzeuge, Bauernhof-Tiere oder Indianer, sondern um ein für Kinder vermeintlich dröges Thema, nämlich die heimische Natur. Benjamin Flouw gelingt es in “Die goldene Funkelblume” allerdings Freude am Entdecken der Natur bei Klein und Groß zu wecken.
Der fuchsige Protagonist mit dem klangvollen Namen “Fuchs” ist ein Pflanzenfreund, der in einem Buch die Beschreibung einer seltene Blume, von der es kein Bild gibt – die goldene Funkelblume – entdeckt, nach der er sich deshalb aus Neugier auf die Suche macht. Auf seiner Wanderung trifft er verschiedene Tiere, die er nach der seltenen Pflanze befragt. Richtig toll finde ich auch die “Sachbuch”-Seiten, die in die Geschichte integriert sind, so werden bspw. auf einer Doppelseite die wichtigsten Bäume anhand ihrer Form, Blätter und Früchte erklärt. Für Dreijährige mag das manchmal noch zu weit führen, aber das empfinde ich gar nicht als störend, weil man die Details dann auch einfach überspringen kann, um später, wenn die Kinder etwas größer sind, darauf zurückzukommen. Dadurch hat man sehr lange Freude an dem Buch, das nicht wie viele andere Kinderbücher schnell langweilig wird.
Mein Fazit:
Jeder Erwachsene, der bisher dieses Buch bei uns entdeckt hat, war von dem tollen Cover sofort angefixt und hat es deshalb zur Hand genommen. Aber auch auf Kinder, die die eigentliche Zielgruppe von “Die goldene Funkelblume” sind, wirkt diese naturverbundene Geschichte mit dem hippen Fuchs im gelben Regenmantel durch die Mischung aus Sachbuch und Abenteuergeschichte magisch. Benjamin Flouw erzählt hier eine spannende Geschichte, die in sich stimmig ist und durch eine wunderbar originelle grafische Gestaltung einen ganz besonderen Charme versprüht.