|Kinderliteratour| Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt – Hannes Hütter/Gerhard Lahr
Ein DDR-Kinderbuchklassiker als Pappbilderbuch
Seiten: 34
Inhalt
Es ist Kaffeepause bei der Feuerwehr. Doch bevor jemand einen Schluck schlürfen kann, schrillt schon das Telefon. Die Feuerwehr wird gebraucht! Bei Oma Eierschecke brennts. Und so geht es in einem fort. Ob ein Junge ins Eis einbricht oder ein Baum umknickt – die Feuerwehr eilt stets herbei. An eine gemütliche Pause mit heißem Kaffee ist da nicht zu denken.
Mit viel Humor und in bunten, wimmeligen Bildern erzählt dieses Buch vom turbulenten Alltag bei der Feuerwehr.
Unser Eindruck
„Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ ist ein Kinderbuch-Klassiker, den ich bisher nur dem Namen nach und nicht aus meiner eigenen Kindheit kannte. Mein Sohn erzählte von der Geschichte, die er in der Kita vorgelesen bekam und war hellauf begeistert. Als ich sah, dass der Beltz Kinderbuchverlag ein Pappbilderbuch herausgebracht hat, musste ich das unbedingt haben, denn mit zwei Kleinkindern im Haus bevorzuge ich nach wie vor dieses robuste Format. Besonders schön ist, dass dieses Buch im handlichen Taschenbuch-Format daherkommt und damit auch mal schnell für unterwegs in die Handtasche gesteckt werden kann. Außerdem ist es wirklich sehr stabil und hat bisher knapp ein Jahr mit zwei Kindern komplett unbeschadet überlebt.
Der Titel des Buches erzählt eigentlich schon das Wesentliche der Geschichte: Die Feuerwehrmänner wollen in ihrer Pause einen Kaffee trinken, aber es kommt ein Einsatz dazwischen und noch einer und noch einer und so wird der Kaffee kalt… Auf sehr humorvolle Art wird hier vom Alltag der Feuerwehrleute und von ihren abenteuerlichen Einsätzen erzählt – ein Thema, das wohl die meisten Kleinkinder interessiert und wirklich eine willkommene Abwechslung zu den immer gleichen Geschichten von „Feuerwehrmann Sam“ und A…lochkind Norman Price. Apropos Norman Price: In „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ haben die Figuren etwas humorvollere Namen, so dass sie auch leicht im Kopf der Kinder bleiben. „Oma Eierschenke“ und „Löschmeister Wasserhose“ sorgen hier immer wieder für Gekicher beim Vorlesen. Für das Vorlesen braucht man übrigens gute Nerven, denn die Geschichte ist mit 32 Seiten, auf denen viiiiel Text steht, schon recht lang. Für unseren Fünfjährigen ist der Umfang kein Problem, zumal die Geschichte ja wirklich unterhaltsam und kurzweilig ist. Aber für den fast Dreijährigen ist sie noch zu lang. Deshalb halte ich die Altersempfehlung vom Verlag (ab 4 Jahren) für durchaus realistisch.
Bemerkenswert finde ich, wie zeitlos die immerhin 60 Jahre alten Illustrationen offenbar auf Kinder wirken. Während sie meinen 34 Jahre alten Augen schon etwas antiquiert und zu abstrakt erscheinen, haben die Kinder trotz dessen, dass sie moderne Bilderbücher gewöhnt sind, Freude an den Bildern von Gerhard Lahr.
Mein Fazit:
Nicht jedes Buch, das heute als Kinderbuch-Klassiker verkauft wird, ist auch in der heutigen Zeit noch empfehlenswert. „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“, dessen Erstausgabe 1969 erschien, ist aber tatsächlich ein zeitloser Klassiker in Wort und Bild. Es überzeugt durch eine humorvolle Geschichte über den Alltag von Feuerwehrleuten, bei der kleine Feuerwehr-Fans anders als bei den (meiner Meinung nach) ziemlich stumpfsinnigen Geschichten von „Feuerwehrmann Sam“ auch wirklich etwas geboten bekommen.