|Kinderliteratour| Milli Hasenfuß – Michael Stavaric/Ulrike Möltgen
Geschichte für Kinder mit Illustrationen für Erwachsene
Seiten: 96
Inhalt
Milli Hasenfuß ist ein kleines, ängstliches Tierchen. Panisch und zitternd sucht das kleine Häschen Unterschlupf vor den großen Gefahren, die überall lauern. Milli versteckt sich im Wald, auf den Feldern und sogar in der großen, lauten Stadt. Sie scheint schon aufgegeben zu haben. Doch dann geschieht etwas Wunderbares und Milli muss sich nicht mehr verstecken.
Ulrike Möltgens farbintensive Collagen werden durch Michael Stavaričs poetische Worte zu einer lehrreichen und bezaubernden Geschichte zusammengefügt.
Unser Eindruck
Der Kunstanstifter Verlag ist bekannt für hochwertige Bilderbücher, deren kunstvolle Illustrationen stets hervorstechen. Wirft man nur einen Blick auf den Buchdeckel von “Milli Hasenfuß” wird schnell klar, dass dies kein herkömmliches Kinderbuch ist. Die abstrakte Illustration von Ulrike Möltgen wirkt durch die großformatige Gestaltung mit Halbleinen und Metallicprägung besonders wertig und lässt damit vor allem erwachsene Herzen höher schlagen.
Die dazugehörige Geschichte hingegen ist kindgerecht und liebevoll erzählt. Das weiße, ängstliche Häschen Milli möchte am liebsten nicht auffallen, sticht aber durch seine weiße Farbe in jeder Umgebung hervor. Darüber ist sie so unglücklich, dass sie am liebsten aufgeben und sich vom Fuchs fressen lassen würde, bis im Winter plötzlich die ersten Schneeflocken fallen…
Mein Fazit:
“Milli Hasenfuß” ist ein besonders kunstvoll gestaltetes Bilderbuch, das sinnbildlich für das Programm des Kunstanstifter Verlags steht, der damit wirbt, das seine Kinderbücher “oft Zwitterwesen” seien, die “für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet sind”. In diesem Fall ist die Geschichte durchaus kindgerecht und liebevoll erzählt, die dazugehörigen Zeichnungen sind aber für Kinder meines Erachtens zu anspruchsvoll und werfen mehr Fragen auf als das sie das Erzählte untermalen.