|Kinderliteratour| Das große goldene Buch der Disney-Geschichten

Als ich “Das goldene Buch der Disney-Geschichten” in der Verlagsvorschau von Carlsen entdeckt habe, war sofort klar: Das muss ich haben. Es ist gold. Es ist Disney. Ich will es! Dass meine Kinder aufgrund ihres Alters noch nie einen Disneyfilm gesehen haben, spielte da erstmal keine Rolle, schließlich sind die enthaltenen Geschichten die Geschichten meiner Kindheit: Das Dschungelbuch, Bambi, Schneewittchen, Peter Pan, Alice im Wunderland, Pinocchio, 101 Dalmatiner, Der König der Löwen, Aladdin und Die Aristocats sind enthalten. Bis auf letzteres habe ich alle Filme gesehen und war nun gespannt auf die Umsetzung im Buch. 

Aber bevor ich auf den Inhalt eingehe, noch ein paar Worte zu den äußeren Werten des Buches: Das Highlight (auch für die Kinde) ist natürlich neben de goldenen Prägung auf dem Cover der goldene Schnitt des Buches, der beim Auspacken für viele begeisterte “Oooohs” sorgte. Durch seine stattliche Größe und die Aufmachung ist es definitiv ein Hingucker in jedem Bücherregal. Der Umfang und die Größe des Buches sind allerdings beim Vorlesen manchmal auch ein bisschen beschwerlich, weil das Buch eben nicht besonders handlich ist. Dafür sind die Abbildungen schön großformatig, so dass es für die Kinder viel zu entdecken gibt. Überhaupt ist das Buch mit sehr vielen originalgetreuen Szenen aus den Filmen bebildert. Auf jeder Seite wird eine Szene dargestellt, die den Text untermalt. Die Seiten sind alle schön gestaltet, mit edlen Verzierungen und einem Hintergrund, der das Buch wie ein altes Märchenbuch wirken lässt. Zu Beginn gibt es ein Inhaltsverzeichnis, so dass man schnell zur gewünschten Geschichte springen kann. Ein Lesebändchen sorgt dafür, dass man eine Geschichte nicht am Stück vorlesen muss, sondern auch mal pausieren kann. Insgesamt sind die Geschichten zwar natürlich im Vergleich zu den Filmen gekürzt, aber immer noch recht umfangreich für Kinder ab 4 Jahren. 

Schön finde ich, dass die Übersetzerin sich bemüht hat, keine wichtigen Details wegzulassen und die Sätze so zu formulieren, dass sie für kleine Kinder einerseits verständlich, andererseits nicht zu verstörend wirken (Bsp: Tod von Mufasa in “Der König der Löwen”). Es ist sicher nicht leicht, die Geschichten so zu kürzen, dass sie zum Vorlesen geeignet sind, man aber trotzdem nichts vermisst, wenn man die Filme kennt. Dass man da hier und da Abstriche machen muss, ist klar. Was mir allerdings negativ aufgefallen ist, ist die merkwürdige Namensgebung bei “Peter Pan”: Hier ist plötzlich von Klaus und Michael die Rede. Meine Recherche hat ergeben, dass die Figuren tatsächlich mal so hießen, allerdings passt dann nicht dazu, dass Tinkerbell weiterhin so hießt. Sie müsste entsprechend dann “Naseweiß” heißen.