|Rezension| Mitternachtsweg – Benjamin Lebert
Nicht nur sprachlich ein ganz besonderes Buch!
“In den letzten Jahren war es ihm immer wichtiger geworden, wie eine Geschichte begann. Das galt für das ganze Leben. Im Anfang fand man den Schlüssel zur Moral einer jeden Geschichte. Nicht an ihrem Ende, wie in den Märchen.” (S. 15)
Inhalt
“Wann immer wir von einer großen Liebe erzählen, erzählen wir letztlich eine Spukgeschichte.” Benjamin Lebert erzählt von einer Liebe im Rhythmus der Gezeiten – und von der Faszination, die die Rätsel der Vergangenheit uns aufgeben. Johannes Kielland ist ein junger Historiker, der seit seiner Kindheit ein leidenschaftlicher Sammler von Berichten über mystische Begebenheiten ist. Nun wird eine der Geschichten, die er ausgegraben hat, plötzlich lebendig. Die Frau eines in Sylt gestrandeten Toten wendet sich an ihn und erzählt ihm die Geschichte einer mysteriösen Beziehung und eines geheimnisvollen Handschuhs. Immer tiefer verstrickt sich Kielland in das fremde Schicksal, und die Wahrheit, nach der er sucht, erscheint unergründlich und trügerisch.
Mein Eindruck
Cover und Titel implizieren die Einzigartigkeit dieser Geschichte. Einfach wunderschön! Dieses düstere Blau, die angedeutete stürmische See und der Titel, der so kryptisch ist (Was soll ein Mitternachtsweg sein?) und dadurch neugierig auf den Inhalt des Buches macht. Besonders gut gefällt mir auch, dass der Titel sich eher dezent in das Coverbild einfügt und nicht in Schriftgröße 50 auf dem Cover prangt.
Mein Fazit:
as Erstaunliche an “Mitternachtsweg” ist, dass es so spannend ist wie ein Krimi, so dramatisch wie eine Liebesgeschichte und sprachlich so schön wie ein Gedicht. Die Geschichte ist so einzigartig, dass man sie nie mehr vergisst, wenn man sie einmal gelesen hat. Chapeau, Benjamin Lebert!