|Kinderliteratour| Hör mal. Die Musikinstrumente – Lucia Fischer, Achim Ahlgrimm

Wie führt man Kleinkinder an die Welt der Instrumente heran? Wenn man nicht gerade als Familie musikalisch ist und in der Wohnung diverse Instrumente hat, wird das schon schwierig. Umso begeisterter war ich, dass der Carlsen Verlag sich dieser Thematik mit einem Soundbuch angenommen hat. Bei einem Kinderbuch für knapp 20 Euro bekommt man jedoch als potentieller Käufer wohl erstmal große Augen. Lohnen sich 19,99 Euro für gerade einmal 32 Seiten mit 16 Tönen? Meine klare Antwort lautet: ja! Vor allem für Kinder, die schon Interesse an Musik haben und vielleicht auch schon erste Instrumente kennen, ist „Die Musikinstrumente“ aus der HörMal-Reihe eine große Bereicherung.

Pro Doppelseite wird eine farbenfrohe Szene illustriert, die thematisch überschrieben und in Worten erklärt ist. Diese Erklärungen sind zum Vorlesen und Erklären der Bilder und Geräusche absolut spitze. Beispielsweise gibt es eine Doppelseite über die Streichinstrumente, die allesamt abgebildet und erklärt sind. Den Klang einer Geige kann man dann mittels Soundbutton nachhören. Pro Doppelseite gibt es 1-3 verschiedene Sounds zum Auslösen mit einfachem Druck auf einen markierten Punkt. Unser Dreijähriger hat damit überhaupt keine Probleme, auch unser eineinhalbjähriger Sohn bekommt das meistens alleine hin. Ihm muss man nur manchmal die Punkte zum Drücken zeigen, da sich manche optisch nicht gut vom Hintergrund abheben. Schön ist, dass die Klänge unterschiedlich lang sind, aber in Summe doch viel länger als man es von den HörMal-Büchern gewohnt ist, nämlich insgesamt 250 Sekunden. Damit geht jeder Sound im Durchschnitt knapp 16 Sekunden, was ich sehr beachtlich finde. Die Klangqualität ist meines Erachtens hervorragend, nimmt nur mit nachlassender Batterie ab, aber dann weiß man wenigstens gleich, wann es Zeit ist, die Batterie zu wechseln.

In “Die Musikinstrumente” werden also nach und nach alle Instrumente nach ihren Kategorien (Streichinstrumente, Holzblasinstrumente, Blechblasinstrumente, Tasteninstrumente, Schlaginstrumente, Zupfinstrumente) abgebildet, erklärt und vereinzelt auch als Sound wiedergegeben. Zusätzlich gibt es Wissens- und Hörenswertes zum Orchester, elektronischen Musikinstrumenten, dem Musikinstrument des Menschen – seiner Stimme oder zu ungewöhnlichen Musikinstrumenten aus aller Welt. Am Ende des Buches werden die Kinder aufgefordert, sich mit einfachen Hilfsmitteln eigene Musikinstrumente zu basteln (z.B. ein mit Gummibändern bespannter Schuhkarton als Gitarre). Zu Hören sind beispielsweise ein Schlagzeug, eine Orgel, ein Trompete, ein Flügel oder wie eine weibliche Stimme, die “When the saints go marching in” singt.

Meine Kinder lieben dieses Buch abgöttisch, was leider zur Folge hatte, dass es schon ziemlich ramponiert ist, da es sich bei den Seiten nur um Papierseiten handelt, die leider auch nicht besonders fest sind. Da das Buch ab 4 Jahren empohlen wird – ein Alter, in dem Kinder mit Papierseiten eigentlich gut zurecht kommen – geht das völlig in Ordnung, aber eine Pappseiten-Version des Buches fände ich auch für jüngere Kinder perfekt.