Ich bin nicht süchtig. Ich könnte jederzeit aufhören.
Lass mich nur kurz dieses Kapitel zu Ende lesen.|Rezension| Allegro Pastell – Leif Randt
Dieses Buch macht mich aggressiv!

„Ich habe in den letzten zwei Jahren mehr darüber nachgedacht, wie es sein würde, dreißig zu werden, als jetzt. Es fühlt sich zu Ende gedacht an. Die Antwort ist die gleiche wie vor jedem anderen Geburtstag. Es wird darum gehen, das neue Alter zu ästhetisieren. Und mit dreißig geht es vielleicht sogar darum, eine ganze Dekade zu ästhetisieren. Das ist durchaus attraktiv. Stell dir vor, vor dir liegen deine Dreißiger und du weißt, dass du keine Kinder willst. What a playground!“ (S.62f.)
Anmerkung: Normalerweise zitiere ich hier besonders schöne Textstellen eines Buches. In diesem Fall ist es eine Textstelle, die sehr trefflich zeigt, warum “Allegro Pastell” und ich keine Freunde geworden sind.
|Rezension| Guten Morgen, du Schöner – Greta Taubert
Nicht nur aus soziologischer Sicht spannend…

„Der Osten ist wie die eigene Kindheit: Eine Aneinanderreihung von Enttäuschungen, die in der Summe aber vertraut und deshalb warm und schön ist.“ (S.238)
|Kinderliteratour| Milli Hasenfuß – Michael Stavaric/Ulrike Möltgen
Geschichte für Kinder mit Illustrationen für Erwachsene

Seiten: 96
|Rezension| Die Unvollkommenheit der Liebe – Elizabeth Strout
Ein Roman über die Liebe, aber kein Liebesroman…

„Als ich nach dem Abschied von meinem Vater – und ein Jahr zuvor dem von meiner Mutter, dem Abschied von ihnen beiden – nach New York zurückkam, veränderte die Welt ihr Gesicht. Mein Mann wurde mir fremd, meine heranwachsenden Kinder schienen so vielem an mir gleichgültig gegenüberzustehen. Ich fühlte mich vollkommen schutzlos. Immer neue Panik ergriff mich, als hätte ich an meiner Familie – an uns fünf Bartons, verkorkst wie wir waren – einen Halt gehabt, den ich nie gespürt hatte, bis er plötzlich wegfiel.“
|Rezension| Nackt im Hotel – Jo Schück
Don’t judge a book by it’s title!

„Freund*innen sind nicht Teil unserer Biografie, sie sind unsere Biografie. Der Sandkastenfreund, die Schulfreundin, die Studienfreunde, die Freundin von der Arbeit, der Freund aus der (Alten-)WG, – sie alle erzählen eine Geschichte: unsere Geschichte.” (S.242f.)
|Rezension| Brüder – Jackie Thomae
Don’t judge a book by it’s cover!

„Emma berührte die Leute, indem sie ihnen die Beschissenheit ihres Daseins so kunstvoll vor Augen führte, dass sie nicht wussten, ob sie lachen oder heulen sollten. Es hielt sich die Waage. Obwohl alle Charaktere sich in der gleichen Gemütslage befanden. Für Emma bestand kein Grund, sich etwas anderes auszudenken als diese ausnahmslos depressiven Figuren, die Leser waren süchtig nach ihnen, (…)“ (S.317)
|Rezension| Strafe – Ferdinand von Schirach
Intensive und präzise Erzählkunst: Stories, die man nicht mehr vergisst

„Ich dachte, ein neues Leben wäre leichter, aber es wurde nie leichter. Es ist ganz gleich, ob wir Apotheker oder Tischler oder Schriftsteller sind. Die Regeln sind immer ein wenig anders, aber die Fremdheit bleibt und die Einsamkeit und alles andere auch.“ (S.189)